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Abenteuer DPD und deren Service „Predict“

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ich bei Olloclip direkt ein paar Aufstecklinsen für mein iPhone 6… aber das ist eigentlich nebensächlich. Jedenfalls bestellte ich was „aus dem Ausland“, nämlich bei Olloclip direkt, und die versenden per DPD. Großer Fehler, wie sich herausstellte. Gut, ich hab meine Linsen am Ende erhalten und sie sind super, aber der Weg dahin…

Vielleicht sollte ich anders anfangen… Wir wohnen seit über 4 Jahren in einem Neubaugebiet, welches dummerweise die Adresse einer geteilten Straße hat. Wenn man falsch fährt (und viele Navis haben veraltetes Kartenmaterial, da passiert das nicht selten), landet man bei Hausnummer 86 und es geht nicht weiter. Die Hausnummern 90, 92 a-k und 94-96 sind anders zu erreichen und höhere Hausnummern sind noch ganz woanders. Das weiß nicht jeder, aber wir bekommen durchaus fast täglich Pakete geliefert. Manchmal auch von DPD. Nur eben diese beiden Pakete nicht…

Olloclip verschickt per DPD, mit dem viel umworbenen Produkt „Predict“, mit größtmöglichem Komfort für den Empfänger. Man erhält einen Tag vor der Zustellung eine Mail, dass am nächsten Tag das Paket kommt, am Morgen bekommt man dann noch auf eine Stunde genau das Zeitfenster genannt. Wenn alles passt, muss der Empfänger nix tun, ansonsten kann er sein Paket auf einen anderen Tag oder Zustellort umleiten. Bei diesem Produkt gibt es nur einen einzigen Zustellversuch, was dem Versender auch bekannt ist.

Nur, was passiert, wenn der Fahrer (vermutlich) den originalen Zustellort nicht findet oder warum auch immer nicht klingelt? Nun, er kann in seinem kleinen Computer angeben, er wäre dort gewesen, das reicht anscheinend als Nachweis. Selbstverständlich gibt es dann keine Benachrichtigung, sodass der Empfänger nix in der Hand hat, und wenn niemand klingelt und er allein zu Hause ist, hat er das Nachsehen, weil keinen Beweis. Das Paket wird beim DPD-Produkt „Predict“ dann in den nächstgelegenen Paketshop geliefert. Das wird auf der Produktbeschreibung übrigens nirgends erwähnt.

In meinem Fall hieß das: weder zu Fuß gut zu erreichen, mit Öffis erst recht nicht, ich musste mich in ein Taxi schwingen um mein Paket zu bekommen. Die Taxikosten bekomme ich selbstredend nicht ersetzt.

Ich versuchte zuerst, mit der Hotline eine zweite Zustellung des ersten Pakets zu erwirken, nix. Beim zweiten Paket schrieb ich eine Mail. Wieder keine Reaktion. Dann platzte mir der Kragen und ich twitterte die Leute an, nachdem ich das zweite Paket per Taxi geholt hatte.

Essenz des unbefriedigenden Gesprächs: ich soll mich beim Versender beschweren. Argument: der Versender weiß, dass nur ein Zustellversuch unternommen wird und nicht drei. Wenn mir das nicht passt, soll ich mich halt dahin wenden.

Preisfrage: was genau hat denn bitte der Versender damit zu tun, dass der Zusteller nicht da war? Preisfrage mit Bonus: und was, wenn dreimal nacheinander einfach mal nicht geklingelt wird (bei „normaler“ Zustellung ohne „Predict“)?

Ich bin stinksauer. DPD scheint nicht einmal die Verantwortung dafür übernehmen zu wollen. Scheiß auf die 12 Euro pro Paket (gottseidank bin ich nicht mehr nur auf meine EU-Rente angewiesen), aber es kam nicht mal ein „Sorry für den unzuverlässigen Fahrer, wir werden uns mit ihm mal zusammensetzen und dafür sorgen, dass der Zusteller besser geschult wird und bessere Ortskenntnis erhält“. Nix dergleichen.

Meine Konsequenz: Ich werde Olloclip den heißen Tipp geben, nicht mehr mit DPD zusammenzuarbeiten, sondern sich zuverlässigere Dienste wie UPS ins Boot zu holen.

DPD hat sich mit diesem Stunt meiner Meinung nach den Titel „Saftladen“ redlich verdient.

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