So lasset mich erzählen von einer Begebenheit, die sich jetzt schon einige Zeit hinzieht. Protagonisten: GLS und ich. Das ist eh schon so eine heiße Affäre zwischen uns, leidenschaftlich zwar, aber irgendwie ohne Liebe.
Vor vielen, vielen Monden bereits trug es sich zu, dass ein Paket mit dem Vermerk „Adresse existiert nicht“ einfach ein paar Häuser weiter in einem PaketShop abgegeben wurde. Nun ja, ein paar Häuser weiter ist so nicht ganz richtig, der Teil, in dem ich wohne (Nr 92), ist von dem Teil, in dem der PaketShop damals noch wohnte (Nr 86), durch ein recht langes, stillgelegtes Teil der Straße getrennt und wenn man sich nicht auskennt (oder ein hoffnungslos veraltetes Navi verwendet), kann man sich verfahren und muss ein bisschen herumkurven. Das Abholen dieses einen Paketes war mit 10 Minuten Fußweg (bzw. damals mit Taxi, weil schweres Paket) erledigt.
Auf unsere Beschwerde damals und einer netten Unterhaltung mit den Zustellern vor Ort (und dem Hinweis, dass wir schwerbehindert und unmotorisiert sind), reagierte man lange Zeit durch zuverlässiges Zustellen.
Bis zum 17.01.2018. An dem Tag erwartete ich voller Vorfreude ein bei eBay bestelltes Etwas, Warenwert inkl. Versand 17 Euro und für mich Grund zum Hüpfen boing.
Ihr ahnt vermutlich, was jetzt kommt: Genau, der Klassiker: Verdräng… Nee, ach, doch, irgendwie schon, also: Der Klassiker: Verdrängung^^
Denn natürlich wurde nicht zugestellt, nicht geklingelt, es gab also keinen richtigen Zustellversuch (der wurde offenbar verdrängt^^), aber eine Benachrichtigungskarte. Immerhin. Mit aufgestempelter PaketShop-Adresse. Dieser PaketShop liegt allerdings in Taxigeld gerechnet ca. 15€ pro Tour oder in Öffi-Zeit rund 30 Minuten von uns entfernt, also eine nicht ganz so einfache Geschichte, schon gar nicht für mich. Und hey, 30€ extra für ein Dings im Wert von 17€ ist leicht unverhältnismäßig, genau wie ich es unverhältnismäßig finde, einen Nachbarn oder Freund damit zu behelligen.
Also habe ich zum einen den Verkäufer davon unterrichtet und zum anderen eine erneute Paketzustellung gefordert, indem ich dem Kundenservice von GLS per Mail den Fall schilderte und auch meine Gehbehinderung erwähnte. Als Antwort kam von GLS ein quasiges „Ja, wir gucken mal, was wir erreichen können“ und erst am 23.01.2018 dann ein „Sorry, das Depot kann Ihr Paket leider nicht zustellen. Eine erneute kostenpflichtige Zustellung muss vom Verkäufer in die Wege geleitet werden, wir hoffen in diesem Fall auf Ihr Verständnis“. Ohne Angabe von Gründen.
Das traf erst abends nach 18 Uhr ein, sodass ein Reagieren am selben Abend unsinnig gewesen wäre. Also schrieb ich – auf Hinweis einer guten Bekannten – am nächsten morgen direkt an den Vorstand, schilderte den Fall so höflich wie möglich, ohne mein Unverständnis für diesen Mist zu verhehlen. Es meldete sich die Senior Managerin des Reklamationsbereichs und wollte sich kümmern.
Heute dann, am 25.01.2018 um 15:39 Uhr, erhielt ich eine automatisierte Mail, dass ich auch beim zweiten Zustellversuch von GLS nicht anwesend war und dass man das Paket jetzt eingelagert hätte. Wieder wurde nicht geklingelt und diesmal war auch eine halbe Stunde nach der Mail keine Benachrichtigung im Briefkasten. In der Sendungsverfolgung stand, man hätte um 15:33 Uhr einen Zustellversuch unternommen und weil ich nicht angetroffen wurde, hat man das Paket jetzt zurück ins Depot zum Einlagern geschickt.
Das allein ist schon Grund genug als wirklich fieses Ärgernis gesehen zu werden, aber das ist ja noch nicht alles. Denn heute Vormittag um kurz nach halb 11 Uhr klingelte ein Paketdienst mit einem Paket für Nachbars, welches ich angenommen hatte. Ratet mal den Paketdienst: Richtig, GLS. Die wissen also, dass es diese Adresse und mich gibt. Schwör.
Das stinkt doch echt zum Himmel, ey. Und ich schrieb der Senior Managerin der Reklamationsabteilung gerade eben eine weitere, diesmal nicht mehr ganz so nette Mail. Mal sehen, ob ich das Paket noch in diesem Jahr erhalte. Zeit genug wäre ja^^
To be continued… (oder auch: ich ergänze, sobald sich da noch was tun sollte).
P.S.: zeitgleich habe ich den Verkäufer bei eBay informiert, der seinerseits auch an GLS eine Mail geschickt hat. Dessen Inhalt ist mir allerdings nicht bekannt, obwohl ich angeblich im Verteiler sein sollte. Nun ja.
[Update] Meine Beschwerde hat Früchte getragen. Schlussendlich habe ich mein Paket ein paar Tage später doch bekommen. Die Einlagerungsgeschichte war eine automatisierte Mail, für die man sich noch bei mir entschuldigte. Also, Ende gut, alles gut.