War das nicht so ein Ruf bei IKEA oder ähnlichen Geschäften, wo man ein „Kinderparadies“ hat, in welches man die Kids während des Einkaufs mal eben abstellt und nach erfolgreichem (oder -losem) Einkauf wieder abholen kann? Manchmal erklang da sowas durch die Hallen „Der kleine Hendrik möchte bitte aus dem Kinderparadies abgeholt werden, der kleine Hendrik bitte!“. Ich weiß das ja nur vom Hörensagen, ich hab selbst keine Kinder, und ich vermeide große Geschäfte inzwischen wo es geht. Aber ich erinnere mich dunkel, von früher.
Jedenfalls wünschte ich, es wäre möglich, mir das Große Müde aus meinem Hirn, nein, gleich aus dem ganzen Körper abholen zu lassen. Nachts darf es dann gern wieder zurückkommen und wird garantiert mit offenen Armen empfangen.
Gerade heute wieder. Führte ich immer noch ein Schlafprotokoll, ich trüge in die Skala „Stärke Tagesmüdigkeit 0-5“, wobei 0 für „hellwach“ und 5 für „Zum Einschlafen müde“ steht, eine 4 bis 4,5 ein. Der Körper ist schlapp, ich gehe nur langsam und schleppend von Raum zu Raum, hab die Konzentrationsfähigkeit einer Schildkröte auf Droge. Dass ich diesen Blogpost verfassen kann, grenzt an ein Wunder. Meine Finger sind wacher als der Rest von meinem Körper und übersetzen direkt vom Hirn ins Blog, reden fällt dagegen sehr schwer und ich spreche verwaschen.
Auch Denken fällt schwer, deshalb kann ich mich gerade nicht um mein Großprojekt „Sims Freispiel“ kümmern. Da will ich noch das eine oder andere umbauen, um am Ende nur noch sehr wenig damit zu tun zu haben. Immer noch nicht fertig. Aber immerhin pünktlich zum Start einer neuen Quest im Spiel dieselbe inkl. Anleitung veröffentlicht. Ich bin stolz auf mich, dass ich immerhin das hingekriegt habe.
Was ich heute wieder nicht schaffen werde: kochen (zu schwach, ich sollte mit so wenig Kraft besser kein scharfes Messer halten), mich gebührend um die Vögel kümmern und sie mehr an mich gewöhnen (Marvin und Trillian, zwei bekloppte Wellensittiche), die Wäsche endlich sortieren und in den Schrank räumen und so vieles mehr. (Einschub: die Wellensittiche sind im April 2015 zu einem Schwarm umgezogen und inzwischen haben wir zwei nicht minder bekloppte Katzen.)
Ich habe heute bereits ein Aufputschmittel genommen, Medikinet Adult 20mg, welches oft funktioniert, aber es schlägt heute mal wieder nicht an, sondern eher wieder ins Gegenteil um und macht mich noch müder. Und heute sollte ich mich möglichst nicht verausgaben, denn morgen kommt wieder eine Gemüselieferung vom Biohof unserer Wahl, und ich möchte gern das Gemüse zeitnah verarbeiten und einfrieren können. Ich will nicht schon wieder zig Euro in den Müll werfen, weil ich es einfach nicht hinkriege.
Mir tut der Rücken weh, weil „gerade sitzen“ zu anstrengend ist und ich immer wieder in mich zusammensacke. Lange kann ich nicht mehr am Laptop sitzen und tippen. Ich weiß, ich sollte Rückenübungen machen und mich überhaupt mehr bewegen und trainieren. Spaziergänge werden empfohlen, und wenn es mir gut geht, mache ich die auch.
Ich bin nicht gern in der Öffentlichkeit müde, zu oft schon habe ich wegen meines schleppenden Ganges oder meines müden Aussehens zu hören bekommen, ich möge doch bitte meinen Rausch zu Hause ausschlafen. Yup, danke, wird gemacht, M’am! Von der Angst, in der Öffentlichkeit eine Kataplexie zu bekommen, mal ganz zu schweigen (davon rede ich noch an anderer Stelle). Deshalb muss ich damit warten, bis es mir zumindest so gut geht, dass ich halbwegs „normal“ gehen kann.
Also, ich soll und will mehr trainieren. Leider bekomme ich bei Anstrengung schnell eine Schlafattacke, die auch schon in eine Kataplexie umgeschlagen ist, weil mich das aufgeregt hat. Ich hab das Gefühl, dass ich mich so besser nicht einem Fitness-Center zumute. Ich habe ein Mini-Trampolin, welches mir viel Spaß macht, leider oft zu viel, sodass ich mit einer Kataplexie eher drauf liege als mich bewege. Was also tun?
Es ist ein Teufelskreis – ich muss mich mehr bewegen, damit ich wieder fitter werde, aber Bewegung macht mich so schlapp, dass es gefährlich wird. Gut – langsam anfangen heißt die Devise. Weiß ich. Der Kopf ist meistens motiviert, der Rest arbeitet noch dran. Also, Bewegung, ja? Gern!
Wenn da nicht, ja, wenn da nicht ständig dieses Große Müde wäre…
Das bitte endlich abgeholt werden soll.
Patricia
Die Entdeckung der Langsamkeit, Petramaus. Wie Beppo, der Straßenkehrer. Alles zu seiner Zeit und alles genau so, wie Du es schaffst! Ich bewundere Dich, dass Du trotz allem so ein lebensfroher und -lebensbejahender Mensch bist! Drück!